Demenzgefahr durch Benzodiazepine - die Wirkstoffe gegen Angststörungen fördern Demenz

Von Cornelia Scherpe
29. Oktober 2012

Benzodiazepine werden noch immer gern in verschiedenen Medikamenten verarbeitet. In der Regel sollen sie gegen Angststörungen helfen oder aber Schlafprobleme behandeln. Nun hat man eventuell eine neue Nebenwirkung entdeckt, die den Umgang mit den betroffenen Mitteln in Zukunft verändern könnte.

Zwar sind es bisher nur Hinweise und noch keine Fakten, doch die Theorie reicht bereits, um die Mediziner zu beunruhigen. Es ist denkbar, dass die Benzodiazepine durchaus in der Lage sind, das Risiko für Demenz bei einem Menschen zu erhöhen. In einer Studie zur Thematik kam man erstmals zu dem Schluss, dass die Gefahr für ältere Männer und Frauen um bis zu 60 Prozent steigen kann.

Gerade bei Senioren sollten die Medikamente daher nur noch mit großer Vorsicht zum Einsatz kommen. Die Untersuchung erfasste 1.063 Männer und Frauen, die zum Beginn der Studie noch keine Benzodiazepine eingenommen hatten.

Fünf Jahre lief die Studie, dann begannen 95 der Probanden mit Medikamenten, die den Wirkstoff enthielten. Alle Teilnehmer wurden bis zu 20 Jahren betreut und ihre geistige Verfassung beobachtet. Nach im Schnitt sechs Jahre seit dem Beginn der Einnahme - also im elften Jahr der Studie - zeigten 32 der 95 Benzodiazepine-Anwender Zeichen von Demenz.

Dies entspricht 32 Prozent. Bei den übrigen Probanden, die nicht mit den Wirkstoffen in Kontakt gekommen waren, lag die Gefahr nur bei 23 Prozent (223 von 968 Personen).