Den Anforderungen gerecht werden - Hälfte der Arbeitnehmer geht auch krank zur Arbeit
In vielen Berufsgruppen gibt es Erwerbstätige, die sich unter Druck setzen, stets präsent zu sein
Einer Befragung zufolge geht ca. die Hälfte der Arbeitnehmer auch zur Arbeit, wenn sie krank sind. Auf die Frage, wie oft sie innerhalb des Zeitraumes eines Jahres krank am Arbeitsplatz waren, lagen die Beschäftigten bei 11,5 Tagen. Dieser Wert steht 17,4 Tagen entgegen, an denen Arbeitnehmer krank zuhause blieben.
Gründe für Krankheit am Arbeitsplatz
Die Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist es besonders den Beschäftigten unangenehm im Bett zu bleiben, die auf der Arbeit unter starken Druck, sowohl bezüglich der Leistung, als auch der Termine, stehen. Angst vor Arbeitslosigkeit und schwierige Vertretungssituationen sind der Grund für dieses Verhalten.
Folgeerkrankungen möglich
In Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitsberufen tritt dieses Phenomen häufiger auf. Auch Beschäftigte der Bau- und Landwirtschaft gehen öfter krank zur Arbeit. Erwerbstätige, die sich unter den Druck stellen, stets präsent zu sein, forcieren dadurch Folgeerkrankungen. Herz-Kreislauf-Probleme und lange Ausfallzeiten sind die Folge dieses Präsentismus. Die hierdurch anfallenden Kosten sind höher als die Kosten, die durch krankheitsbedingten Ausfall entstehen würden.
Die positive Erkenntnis der Studie war, das ca. ein Viertel der Teilnehmer gar nicht erkrankt waren, sich also sehr robust zeigten.
Passend zum Thema
- Deutsche Chefs unterstützen zu wenig - Mitarbeiter werden krank
- Stress am Arbeitsplatz macht krank - Immer mehr Beschäftigte fallen aus
- Arbeit im Großraumbüro macht krank - Männer aber anders als Frauen
- Angst vor Kündigung macht Arbeitnehmer krank
- Burn-Out, Depression und Co - Psychische Erkrankungen sind noch immer ein Tabu am Arbeitsplatz
Quelle
- http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/umfrage-zum-job-deutsche-gehen-krank-zur-arbeit-a-881623.html Abgerufen am 7. Februar 2013