Deutsche Chefs unterstützen zu wenig - Mitarbeiter werden krank

Von Dörte Rösler
21. August 2014

Laut einer Job-Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA) leidet mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland unter stressbedingten gesundheitlichen Beschwerden. Je weniger der Chef seine Mitarbeiter fördert und unterstützt, desto häufiger werden diese krank. Wie wichtig Entlastung durch den Vorgesetzten ist, zeigen die Zahlen. Von denjenigen Mitarbeitern, die auf die Hilfe ihre Chefs zählen können, bezeichnete sich jeder dritte als beschwerdefrei. Bei denen, die keine Unterstützung bekommen, war es nur jeder siebte.

Besserer Umgang mit Stresssituationen

Wer auf die Hilfe seines Vorgesetzten zählen kann, hat weniger Stress und kann Arbeitsbelastungen besser abpuffern. Bei denjenigen, die ihren Chef als Beistand empfinden, leiden nur 47 Prozent unter Termindruck. In der anderen Gruppe sind es 59 Prozent, also mehr als die Hälfte der Beschäftigten. Insgesamt gaben 40 Prozent der Befragten an, dass sie nicht regelmäßig vom Chef unterstützt werden.

Fehlendes Bewusstsein

Die Studienautoren sehen für Deutschland deshalb einen Nachholbedarf in puncto Führungsqualitäten. Oft sei es gar nicht mangelnde Kompetenz, sondern mangelndes Bewusstsein, wie wichtig unterstützende Maßnahmen im Betrieb sind. Wenn ein Vorgesetzter selbstverständlich Hilfestellungen anbietet, kann er die Arbeitsbelastung seiner Mitarbeiter verringern und stressbedingten Beschwerden vorbeugen - oft reicht es auch schon, wenn die Beschäftigten wissen, dass sie sich im Bedarfsfall auf ihren Chef verlassen können.