"Denkst Du, dass ich wirklich sterben muss?" - Ergreifendes Handyvideo von gekenterter Fähre
Noch immer sind nicht alle Opfer der gekenterten Fähre "Sewol" vor der südkoreanischen Küste geborgen und nach wie vor sind längst nicht alle Fragen zum Hergang des Unglücks geklärt. Ein dreiminütiges Handyvideo wurde nun vom Sender JTBC veröffentlicht und beweist einmal mehr, wie chaotisch und katastrophal die letzten Minuten an Bord verlaufen sein müssen.
Handyvideo vom Fährunglück veröffentlicht
Auf dem Clip waren verschiedene Gespräche zwischen den Passagieren zu hören. Ängstliche Fragen, nach dem, was nun eigentlich los ist und wo denn der Kapitän< sei, mischten sich mit belustigten Stimmen, die den Ernst der Lage in keinster Weise zu erkennen schienen. Über Lautsprecher hört man Durchsagen, dass jeder dort zu bleiben hat, wo er gerade ist. Ein Satz eines Jungen jedoch erschüttert weltweit: "Denkst Du, dass ich wirklich streben muss?"
Wenige Minuten später beginnt die Fähre unaufhaltsam zu sinken. Der Kapitän und 15 seiner leitenden Besatzungsmitglieder sitzen bereits wegen Fahrlässigkeit in Untersuchungshaft. Wie im Fall des gekenterten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia war es auch hier der Kapitän, der als erster das sinkende Schiff verließ.
Als Konsequenz für die schlecht organisierten Rettungsmaßnahmen legte der Ministerpräsident Jung-Hong-Won sein Amt letzte Woche nieder. Von den 476 Passagieren sind bereits 188 tot geborgen. Es werden weiterhin 114 vermisst.