Depressionen lassen das Risiko auf Krebs nicht steigen

Von Cornelia Scherpe
14. Oktober 2013

Menschen mit einer Depression haben viel an Lebensqualität eingebüßt. Oft bringt ihre seelische Erkrankung auch diverse Folgeprobleme mit sich, da die Betroffenen zu einer eher ungesunden Lebensweise neigen. Aus diesem Grund stand schon seit einiger Zeit der Verdacht im Raum, dass eine Depression auch das Risiko für Krebs in die Höhe treibt. Depressive Menschen erkranken dieser These nach schneller an einem Tumor als Menschen mit stabiler Psyche.

Bisher konnte diese Vermutung allerdings weder bestätigt noch verworfen werden. Eine aktuelle Studie aus Frankreich wollte diese daher einmal überprüfen und untersuchte 14.203 Menschen. Alle waren bei Gas- und Elektrizi­tätswerken des Landes angestellt und waren bereits zwischen den Jahren 1990 und 1993 psychisch untersucht worden. So konnte man zwei Gruppen bilden und depressive und nichtdepressive Menschen vergleichen.

Bei einem ebenfalls durchgeführten Gesundheitscheck hatte keiner der Probanden zu diesem Zeitpunkt ein Krebsleiden. Nach 15 Jahren holte man einen erneuten Gesundheitscheck ein und stellte fest, dass inzwischen 1.119 Menschen an Krebs erkrankt waren. Nun sah man nach, in welcher Gruppe sich die Betroffenen befunden hatten. Es gab jedoch keine gehäufte Zahl von Krebspatienten in der Gruppe der Depressiven. Ein Zusammenhang zwischen Depressionen und der Entstehung von Tumoren ist daher nicht gegeben.

Dies ist zwar eine gute Nachricht, doch es bleibt ein Fakt, dass Depressionen auch für sich genommen eine schwere Erkrankung sind und in jedem Fall behandelt werden sollten. Zudem weisen die Forscher darauf hin, dass Menschen mit Depressionen oft dazu neigen, gesundheitlichen Problemen mit einer gewissen Gleichgültigkeit zu begegnen. Dafür führen Krebs und andere ernste Krankheiten bei ihnen auch häufiger zum Tod, da die Betroffenen sich nicht rechtzeitig oder gar keine Hilfe suchen.