Depressionen werden von Gefäßleiden verstärkt

Von Cornelia Scherpe
15. November 2012

Körper und Seele bilden eine komplizierte Einheit, das wird der Medizin immer wieder klar. Nun haben Forscher herausgefunden, dass eine Depression verschlimmert oder gar gefördert werden kann, wenn der Patient ein Gefäßleiden hat. In den USA sind 20 Prozent aller Seniorinnen ab 65 Jahren von Depressionen betroffen, wenn sie eine Gefäßkrankheit haben.

Forscher haben den Lebensweg von 7.300 Frauen genau analysiert und dabei festgestellt, wie der Verlauf ihrer Depression von dem physischen Leiden mitbestimmt wurde. Dabei kamen sie auf interessante Zusammenhänge. Demnach steigt das Risiko auf Depressionen wie zu erwarten war zunächst durch soziale Isolation. Hier konnte ein um das 7-fache erhöhte Risiko festgestellt werden. Doch auch die Gefäßgesundheit ließ die Gefahr steigen und zwar um immerhin das 3-fache. Doch warum die Gefäßkranken besonders betroffen sind, geht aus der Studie nicht klar hervor. Auffallend war außerdem, dass Bewegungsmangel ein deutlicher Einflussfaktor für Depressionen war. Das Risiko stieg direkt um das 16-Fache.

Daher ist durchaus denkbar, dass sich verschiedene Faktoren gegenseitig ergänzen. Was für einen Zusammenhang spricht, ist die Tatsache, dass es Frauen besser geht, wenn sehr früh gegen depressive Zustände vorgegangen wird. Dann verlaufen oft auch die Gefäßleiden milder. Auch dies könnte wiederum damit zusammenhängen, dass die Patienten dann ihre Lebensweise ändern und mit Sport und gesundem Essen dem seelischen Tief entgehen.