Depressive Menschen gehen anders: Aufrechter Gang drückt gute Laune aus

Von der Gangart auf Vorgänge der Psyche schließen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Dezember 2014

Dass ein aufrechter beschwingter Gang auf gute Laune schließen lässt, während das Schlurfen mit hängenden Schultern eher auf Trübsal hindeutet, ist eigentlich nichts Neues. Dennoch befassten sich Wissenschaftler der Universität Witten/Herdecke nun gemeinsam mit kanadischen Kollegen mit dem menschlichen Gang und seinen Auswirkungen auf die Psyche.

Beeinflusst der Gang die Psyche?

Vor allem wollten sie wissen, ob sich die Laune heben lässt, wenn der Mensch bewusst einen anderen Gang annimmt.

Dazu wurden Probanden auf Laufbänder geschickt und sollten eine bestimmte Körperhaltung einnehmen, während sie sich negativ und positiv besetzte Begriffe merken sollten.

Die Teilnehmer, die einen traurigen Schlurfgang eingenommen hatten, merkten sich fast nur negative Begriffe, während sich die Teilnehmer, die aufrecht gingen, vor allem positive Begriffe gemerkt hatten.

Diese Beobachtung deckt sich mit früheren Beobachtungen zur selektiven Wahrnehmung bei Depressionen: Wer depressiv verstimmt ist, sieht nur noch negative Dinge.

Aufrechter Gang hat positive Auswirkungen

Werden depressive Menschen dazu angehalten, einen aufrechten Gang einzuhalten, könnte dies möglicherweise ihre Stimmung beeinflussen. Und auch für gesunde Menschen gilt: Aufrecht gehen hebt die Laune.