Der Dudelsack als Todesursache: Musiker infiziert sich mit Schimmelpilzen

Im Interesse der eigenen Gesundheit sollten Musiker ihr Instrument nach jedem Spielen reinigen

Von Cornelia Scherpe
26. August 2016

Es klingt im ersten Moment wie ein makaberer Scherz, doch es handelt sich um einen wahren Fall der Medizin. In Großbritannien ist ein Dudelsack-Spieler verstorben und die Ursache seines frühzeitigen Todes geht unmittelbar auf sein Musikinstrument zurück.

Ohne Instrument beschwerdefrei

Der 61-Jährige war seit vielen Jahren leidenschaftlicher Dudelsack-Spieler. Mit der Zeit klagte er allerdings über Atembeschwerden und musste immer wieder Husten. Der trockene Husten war schmerzhaft und seine Kondition litt deutlich. Seine Ärzte wussten lange Zeit nicht, woher die Atemwegsprobleme kamen, bis der Mann für drei Monate in Australien war.

Während dieser Zeit hatte er sein Musikinstrument nicht bei sich und konnte folglich auch nicht damit spielen. Nach der Rückkehr teilte er seinen Ärzten überrascht mit, dass er sich in Australien besser gefühlt hatte. Das brachte die Mediziner auf die Idee, den Dudelsack zu untersuchen.

Lungenrisse durch Schimmelpilze

Tatsächlich stellte sich heraus, dass das Blasinstrument von Schimmelpilzen befallen war. Der Musiker gab auf Nachfrage an, dass er es in den letzten Jahren nicht gereinigt hatte. So hatten sich Pilze angesiedelt und drangen beim Spielen immer wieder in seinen Körper an.

Eine dann gestartete Therapie kam aber zu spät, denn der Patient verstarb. Eine Obduktion der Leiche zeigte, dass die Lunge von den Pilzen geradezu zerfressen war. Es gab große Risse innerhalb der Lungenlappen.

Der tragische Todesfall ist eine deutliche Botschaft an alle Musiker, die ein Blasinstrument spielen. Im Interesse der eigenen Gesundheit sollte nach jedem Spielen eine Reinigung erfolgen. Am wichtigsten ist es, dass Speichelreste entfernt werden und das Instrument trocken bleibt. Die Arbeit mit einem Wattebausch geht schnell und senkt die Gefahr auf Schimmelpilzbefall deutlich.