Der Duft des Urwaldes: Thailändischer Stamm kennt 15 verschiedene Ausdrücke für Gerüche

Von Nicole Freialdenhoven
8. Mai 2014

Duft lässt sich zumeist nur schwer in Worte fassen. Zumeist werden Düfte mit Ausdrücken beschrieben, die sich an bestimmten Objekten orientieren, zum Beispiel ein "rosiger" Duft (der an Rosen erinnert) oder ein "zitronenfrischer" Duft (der an Zitronen erinnert). Allerdings muss dies nicht überall so sein, stellten Sprachforscher des Max Planck-Institutes in Nijmegen nun fest.

Der Geruch nach Sonne

Wissenschaftler verbrachten viel Zeit beim Stamm der Maniq, die im Dschungel des südlichen Thailand leben und insgesamt 15 verschiedene Ausdrücke für Düfte kennen, die nicht mit unseren "Riecht wie XY"-Formulierungen vergleichbar sind.

So gibt es Bezeichnungen für einen Geruch nach Sonne, Luft und Rauch oder einen üblen Geruch nach Pilzen und der Haut toter Tiere. So lassen sich am Geruch leicht Tiere, verdorbenes Essen oder gefährliche Gegenstände erkennen.

Besonders spannend ist dabei nach Ansicht der Wissenschaftler der Aspekt, dass die Maniq Gerüche nicht nur danach unterteilen wie gut sie riechen, sondern auch wie gefährlich sie sein können.

Dies weist darauf hin, dass der Mensch generell in der Lage ist, Gefahren auch zu "erriechen" - nur ist der Geruchssinn in den westlichen Industrienationen schon weit verkümmert.