Der Geruchssinn von Frauen ist weiter entwickelt als bei Männern

Männer verfügen über weniger Nervenzellen als Frauen

Von Cornelia Scherpe
10. November 2014

In den letzten Jahren hat die Forschung immer mehr Zeichen dafür gefunden, dass es zwischen Frauen und Männern mehr als "den kleinen Unterschied" gibt. Der weibliche und der männliche Körper unterscheiden sich nicht nur in den Geschlechtsmerkmalen, sondern beispielsweise auch in der Verdauung gleicher Nährstoffe.

Unterschiede im Geruchssinn von Männern und Frauen

Nun fügen Forscher einen weiteren Unterschied hinzu: Frauen haben einen besseren Geruchssinn als Männer.Beobachtungsstudien haben schon länger gezeigt, dass weibliche Testpersonen auf Dinge wie Mundgeruch deutlich sensibler als männliche Personen reagieren. Auch sehr subtile Gerüche nehmen Frauen noch wahr, während Männer nichts mehr riechen.

Deutliche Abweichungen im Bereich der Nase und des Gehirns

Doch weshalb dies so ist, konnte erst jetzt aufgezeigt werden. 18 Verstorbene wurden nach der Einwilligung der Angehörigen eingehend untersucht. Sowohl die Nase als auch das Gehirn wurde analysiert und dabei fand man deutliche Abweichungen zwischen den sieben Männern und den elf Frauen.

Obwohl die männliche Nase bereits optisch größer als die Nase der Frau ist, haben Frauen mehr Nervenzellen in der Nase. Das Gewebe der Nase wurde bei allen Toten abgelöst und die Zellen in einer Lösung gesammelt. So konnten die Neuronen gezählt werden.

Frauen verfügen über mehr Nervenzellen als Männer

Im Schnitt hatte eine Frau dabei 16,2 Millionen Nervenzellen in der Nase. Ein Mann kommt dagegen durchschnittlich nur auf 9,2 Millionen Neuronen. Die Anzahl der Zellen ist allerdings nicht der einzige Unterschied.

Eine Frau könnte die vermehrten Informationen nicht verarbeiten, wenn nicht auch ihr Gehirn überlegen wäre. Daher wurde auch die Anzahl der Hirnzellen gemessen, die für die Verarbeitung der Gerüche zuständig sind. Auch hier fiel der Unterschied extrem ins Gewicht:

Frauen hatten 6,9 Millionen Neuronen und Männer 3,5 Millionen Nervenzellen, die zur Informationsverarbeitung von Gerüchen bereit standen. Dies belegt biologisch, weshalb Frauen im Schnitt Geruchsreize viel besser wahrnehmen und verarbeiten.