Der kleine Unterschied: Die Gehirne von Männern und Frauen sind unterschiedlich strukturiert

Von Nicole Freialdenhoven
9. Dezember 2013

Die unterschiedlichen Fähigkeiten von Männern und Frauen faszinieren Wissenschaftler und die Allgemeinheit gleichermaßen. So kann auch das größte Streben nach Gleichberechtigung nichts daran ändern, dass Frauen meistens bessere soziale Fähigkeiten an den Tag legen, während Männer beim räumlichen Vorstellungsvermögen überlegen sind. Forscher der University of Pennsylvania haben nun eine Antwort auf die Frage nach dem Warum gefunden: Die Gehirne von Männern und Frauen sind unterschiedlich verdrahtet.

Diffusions-Tensor-Bildgebung

Möglich machte diese Erkenntnis eine neue Technik namens Diffusions-Tensor-Bildgebung, bei der die Bewegung von Wassermolekülen im Gewebe mit Hilfe der Magnetresonanztomografie verfolgt werden kann. Die Forscher konnten damit das "Netzwerk" der Gehirne von insgesamt 949 Probanden zwischen 8 und 22 Jahren verfolgen.

Dabei stellte sich heraus, dass bei den Frauen die beiden Teile des Großhirns besser miteinander vernetzt waren, während bei den Männern die jeweils linke und rechte Hälfte besser vernetzt war. Beim Kleinhirn war dies umgekehrt: Hier waren beide Teile bei den Männern besser miteinander vernetzt und die jeweils einzelnen Hälften bei den Frauen.

Vernetzungen bilden sich während der Pubertät

Daraus lässt sich folgern, dass bei den Frauen Intuition und Analytik durch die Verbindungen der Großhirnhälften stärker ausgeprägt sind, während die Männer bei der Umsetzung einer Wahrnehmung in eine Handlung besser sind. Interessant war dabei die Tatsache, dass sich diese unterschiedlichen Strukturen erst bei Studienteilnehmern ab 13 Jahren fanden. Daraus folgern die Forscher, dass diese Vernetzungen erst während der Pubertät stattfinden.