US-Studie - Feinstaub kann Depressionen verursachen

Feinstaub wirkt sich schlecht auf das zentrale Nervensystem aus und veursacht Depressionen

Von Frank Hertel
8. Juli 2011

Laura Franken lehrt und forscht an der Ohio-State-University in den USA. Sie hat einen Versuch an Mäusen durchgeführt. Darüber berichtet die aktuelle Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Molecular Psychiatry".

Die Mäuse wurden in zwei Gruppen geteilt. Eine Gruppe musste 6 Stunden pro Tag, fünf Tage die Woche mit Feinstaub verschmutzte Luft atmen. Die andere Gruppe bekam saubere Luft. Nach 10 Monaten, also etwa in ihrer Lebensmitte, mussten die Mäuse Tests absolvieren. Sie bekamen fünf Tage lang ein Training, um auf einer hellerleuchteten Fläche in zwei Minuten ein gemütliches Fluchtloch zu finden, in dem sich die Mäuse wohl fühlen.

Negative Auswirkung auf das zentrale Nervensystem

Es zeigte sich, dass die "Feinstaub-Mäuse" dieses Loch nicht so gut finden konnten wie die gesunden Mäuse. Nach diesem Test wurde bei allen Mäusen der Hippocampus untersucht. Die Hippocampi der "Feinstaub-Mäuse" wiesen weniger und kürzere Nervenzellfortsätze auf als die der gesunden Mäuse. Das erklärt ihre schlechteren Leistungen beim vorhergehenden Test. Außerdem hatten die Mäuse, die ihr halbes Leben schlechte Luft atmen mussten, erhöhte Entzündungsmarker.

Fonken vermutet, dass Feinstaub zu Entzündungsreaktionen führt, die aufs zentrale Nervensystem übergreifen. Erhöhte Entzündungsmarker sind unter anderem ein Hinweis auf Depressionen.