Der liebste Gesprächspartner bin ich mir selbst - warum Selbstgespräche hilfreich sind

Von Nicole Freialdenhoven
4. Oktober 2013

Noch immer wirken Menschen, die eine angeregte Unterhaltung mit sich selbst führen, als schrullig, dabei sind Selbstgespräche - oder unsichtbare Freunde - fast selbstverständlich für die meisten Kinder. Sie lernen erst mit zunehmendem Alter, dass es "nicht normal" sei, mit sich selbst zu reden und verlagern die Selbstgespräche ins Innere. Als Erwachsene reden sie dann möglicherweise mit ihren Haustieren oder schreiben ganze Tagebücher mit inneren Monologen voll.

Psychologen weisen jedoch schon seit längerem darauf hin, dass Selbstgespräche positiv sein können und auch Erwachsenen helfen, ihre Gedanken zu verarbeiten oder ein Gefühl des Alleinseins zu verhindern. Häufig werden Selbstgespräche auch genutzt, um sich auf einen echten Dialog - zum Beispiel ein Gespräch mit dem Chef oder mit dem Partner - vorzubereiten oder um sich zu motivieren. Studien ergaben beispielsweise, dass Sportler ihre Leistungen deutlich steigern konnten, wenn sie sich mit Selbstgesprächen motivierten.

Gefährlich seien Selbstgespräche nur dann, wenn sich ein Mensch ohnehin schon einsam fühle, so die Psychologen. Wer dann auch noch viel mit sich selbst spricht, verstärkt das Gefühl der Einsamkeit noch. In manchen Fällen können negative Selbstgespräche auch ein Anzeichen von Depressionen oder Angststörungen sein. Eine angeregte Diskussion mit sich selbst ist dagegen kein Anlass zur Sorge - manche sind sich einfach selbst der liebste Gesprächspartner.