Der Magnesiumspiegel ermöglicht Prognose für Patienten mit chronischem Nierenleiden

Von Cornelia Scherpe
30. August 2013

Patienten mit einer chronischen Erkrankung der Nieren müssen sich permanent in Therapie befinden. Dennoch kann auch bei der besten Betreuung nicht immer eingeschätzt werden, wie lange der Betroffene noch leben wird. In einer Studien fanden Forscher nun aber einen relativ zuverlässigen Indikator: den Magnesiumspiegel im Blut.

In der belgischen Studie war mit 1.650 Menschen gearbeitet worden, deren Nieren chronisch erkrankt waren. Insgesamt verfolgte man die gesundheitlichen Umstände über fünf Jahre und erhob immer wieder den Magnesiumspiegel der Teilnehmer. Nach Ablauf der Beobachtungszeit waren 284 der Patienten verstorben. Bei 51 konnte man es auf ein Krebsleiden zurückführen, bei anderen waren die Ergebnisse nicht eindeutig, doch bei 151 waren Herzprobleme oder allgemein Gefäßprobleme die Todesursache gewesen.

Nun besah man sich die vorherigen Ergebnisse der Checkups und stellte fest, dass der Magnesiumspiegel bereits zuvor einen klaren Hinweis auf den verfrühten Tod gegeben hatte. Bei den Verstorbenen waren die Werte im Blut oft deutlich zu gering. Das Geschlecht, das Alter oder Diabetes konnten aus der Statistik hinaus gerechnet werden und dennoch blieb der Zusammenhang bestehen. Selbst als man weitere bekannte Risikofaktoren wie Rauchen oder Adipositas statistisch entfernte, blieb er deutlich sichtbar.

Die Gefahr war erhöht, sobald die Konzentration bei unter 1,8 Milligramm pro einem Deziliter Blut lag. Bei diesen Personen erhöhte sich das Sterberisiko um 61 Prozent. Der niedrige Magnesiumspiegel stand auch in einem direkten Zusammenhang mit einer schnell nachlassenden Funktionskraft der Nieren und schädigte ebenfalls die Gefäße der Patienten. Wenig Magnesium in der Nahrung sollte daher künftig als wichtiger Risikofaktor beachtet werden.