Wie gut arbeiten die Nieren? Neue Formel macht die Diagnosen genauer

Von Cornelia Scherpe
15. Mai 2012

Verschiedene Krankheiten können dazu führen, dass die Nieren nicht mehr richtig funktionieren. Eine Niereninsuffizienz kann allerdings unterschiedlich schlimm sein, daher ist eine möglichst genaue Diagnose sehr wichtig. Lange Zeit arbeiteten die Mediziner dabei mit der sogenannten MDRD-Formel. Doch diese Formel stieß in der Realität oft schnell an ihre Grenze. Meist unterschätzte sie die Kraft der Nieren, sodass eine Über-Diagnose die Folge war. Daher arbeiteten Forscher an einer neuen Methode und entwickelten vor einigen Jahren die CKD-EPI-Formel.

In einer Meta-Analyse verglich man die beiden Methoden und stellte nun deutlich heraus, dass die Prognose mit der neuen Methode deutlich besser ist. Die Daten von 1,1 Millionen Betroffenen zeigten, wie überlegen die CKD-EPI-Formel ist. Die alte Methode bestimmte allein den Kreatininwert. Kreatinin ist ein Produkt des Stoffwechsels, das über den Urin ausgeschieden wird. Je nachdem wie gesund die Niere noch ist, fallen die Werte anders aus. Doch da die MDRD-Formel allein auf der Wert achtet, ist sie oft fehlerhaft. Die neue Formel arbeitet zwar auch mit dem Kreatinin, doch hier werden weitere Faktoren mitberechnet. So rechnet man zum Beispiel mit dem Alter oder dem Geschlecht als wichtige Zusatzgrößen. Auch die sportliche Aktivität und die Hautfarbe wird beachtet.