Der neue Trend: Tauschen und Teilen statt Besitzen wollen

Von Ingrid Neufeld
23. Mai 2013

Das Prinzip Teilen und Tauschen liegt im Trend. Das Internet erleichtert das Vorgehen. Schon früher lieh man sich selten benötigte Werkzeuge vom Nachbarn, das Auto von Verwandten, oder den Transporter vom Onkel. Dank des Internets hat sich der Kreis derer, von denen man etwas leihen kann erheblich erweitert. Die Schlagwörter heißen Shareconomy und Collaborative Consumption. Auf Online-Plattformen wie Gamechange.de, Hifligp.de, Tauschticket.de, oder Leihdirwas.de wird getauscht, was das Zeug hält.

Man kann nicht nur Objekte ins Internet stellen, sondern auch Wissen, Informationen und Programme. Auch Autos kann man mieten, oder selbst vermieten, wenn man es selber nicht nutzt. Dafür gibt es Webseiten wie DriveNow, Autonetzer, Tamyca, oder Rent-n-roll. Sogar Essen findet eine neue Verwertungsmöglichkeit. Über Foodsharing kann Essen an Menschen in der Umgebung weitergegeben werden, bevor man beispielsweise auf Geschäftsreise geht. So muss man nichts wegwerfen und nichts vergammelt.

Bei den 14 bis 29-Jährigen sind schon 97 Prozent vom Tauschfieber infiziert. 83 Prozent aller Deutschen tauschen im Internet Wissen, Ressourcen und Erfahrungen. 17 Prozent geben auch Werkzeuge, oder Autos über das Internet an andere ab. Die Tauschportale wurden in den letzten zwei Jahren von sieben Prozent in Anspruch genommen.

Laut Bitkom-Chef Dieter Kempf ist "Sharconomy ein gesellschaftlicher Megatrend, der sich durchsetzt". Ausgelöst wurde der Trend durch das Social Web. Auch der Trend zum Smartphone oder Tablet-PC verstärkt diesen Sog. Manche wollen Ressourcen nicht verkommen lassen oder Geld einnehmen.

Für viele ist es wie ein Spiel und sie überlegen voller Spannung, was sie wohl für ihr ausgedientes Smartphone noch bekommen können. Tauschen und Teilen ist eine alte Methode, die durchs Internet neu zum Leben erwacht ist.