Der schnelle Draht zum Anwalt - was bringt die telefonische Rechtsberatung?

Was Sie bei der Inanspruchnahme von Versicherungspolicen mit kostenloser Telefonberatung beachten sollten

Von Dörte Rösler
13. Februar 2015

Für juristische Fragen nutzen viele Deutsche mittlerweile eine Hotline. Online-Portale bieten schnelle Rechtsberatung per Telefon. Das ist bequem und preiswerter als der Besuch in einer Kanzlei.

Auch Rechtsschutzversicherungen werben mit einem direkten Draht zum Anwalt. Juristen warnen jedoch: die telefonische Beratung hat Grenzen.

Antwort auf einfache Fragen

Bis wann muss ich Einspruch erheben, welche Bemessungsgrenzen gelten für Unterhalt? Einfache Fragen lassen sich per Telefon schnell klären. Und für die Versicherung ist ein Telefongespräch günstiger als ein Anwaltsbesuch. Meist steckt der Teufel jedoch im juristischen Detail. Wer sich zu

  • Verträgen,
  • Erbschaften oder
  • arbeitsrechtlichen Themen

beraten lassen möchte, sollte mehr Zeit einplanen. Auch wenn es um viel Geld geht, ist eine telefonische Beratung nicht ausreichend. Es droht die Gefahr, dass wichtige Aspekte unberücksichtigt bleiben.

Schutzumfang entscheidend

Experten sehen Versicherungspolicen mit kostenloser Telefonberatung deshalb kritisch. Sie sollten auf keinen Fall der Grund sein, einen Vertrag abzuschließen. Entscheidender als der schnelle Kontakt zum Anwalt sei der Schutzumfang: welche Leistungsbereiche sind von der Police abgedeckt?

Tipps für die Beratung

Wer eine telefonische Beratung nutzen möchte, kann den Anwalt frei wählen. Je komplexer der Sachverhalt ist, desto wichtiger werden dabei aber schriftliche Unterlagen. Verträge oder andere Dokumente können dem Anwalt etwa zuvor per Mail oder postalisch zugesendet werden. Dann ist er beim Gespräch vorbereitet.

Während des Telefonats sollte der Anrufer außerdem die wesentlichen Aussagen notieren. Denn auch für mündlich gegebene Informationen muss der Anwalt haften.