Deutlich weniger tödliche Fahrradunfälle seit Einführung der Helmpflicht in Australien

Dass Fahrradhelme Leben retten können, bestätigt ein Blick nach Down Under

Von Cornelia Scherpe
18. März 2019

Auch wenn sie oft empfohlen werden und vor allem viele Eltern ihre Kinder nie ohne sie auf das Fahrrad lassen: Fahrradhelme müssen in Deutschland nicht getragen werden. Es gibt in der Straßenverkehrsordnung keine Helmpflicht und genau das sehen viele Polizisten und Ärzte als großes Problem. Sie gehen davon aus, dass so mancher schwerer Unfall verhindert werden könnte, wenn Fahrradfahrer ihren Kopf richtig schützen würden. Eine aktuelle Studie aus Australien gibt allen Helm-Befürwortern recht.

Australien als Vorbild

Seit 1992 existiert in dem Land eine umfassende Helmpflicht für alle Radfahrer. Die Gegner des Gesetzes gaben zwar zu bedenken, dass die Fahrt mit dem Zweirad dadurch unattraktiv wird und weniger Menschen dieses Verkehrsmittel nutzen, doch das bewahrheitete sich nicht. Allein in der Stadt Sydney stieg in den letzten drei Jahrzehnten der Radfahreranteil kontinuierlich. Und seit der Einführung der Helmpflicht ging trotz mehr Verkehr auf den Straßen die Zahl tödlicher Unfälle für Radfahrer stark zurück. Dies belegt eine Auswertung der Jahre 1971 bis 2016.

Mit der Einführung der Pflicht, kam es statistisch jedes Jahr zu 49,4 Unfällen weniger, die eine Todesfolge für Radfahrer mit sich brachten. Hochgerechnet auf das Jahr 2016 sind das im Schnitt 1.332 gerettete Leben und in Prozent ausgedrückt, ist die Quote von 1971 auf 2016 um 36 Prozent gesunken.

Für die Forscher steht damit fest, dass das Tragen eines Fahrradhelms Jahr für Jahr Leben rettet. Natürlich lassen sich allein damit keine Unfälle vermeiden, doch solange der Kopf geschützt ist, kommt es vorwiegend zu leichten Verletzungen und Knochenbrüchen und die Menschen zahlen nicht mit ihrem Leben.