Deutsche Frauen stehen der Mammografie skeptisch gegenüber

Von Cornelia Scherpe
19. November 2012

Das Mammografie-Screening ist immer wieder in den Schlagzeilen. Die eine Studie spricht sich dafür aus, da der Nutzen für die Frauen enorm ist, die andere wieder betont die potentiellen Gefahren von falsch-positiven Befunden. Diese andauernde Diskussion ist sicher ein Grund dafür, dass viele Frauen verunsichert sind und nicht wissen, ob sie zu einer Vorsorge gehen sollen oder lieber nicht.

Obwohl die lobenden Stimmen bei den Ärzten überwiegen, scheinen 49 Prozent der Frauen in Berlin zu den Zweiflerinnen zu gehören. Eine aktuelle Erhebung hat ergeben, dass jede zweite Frau im Untersuchungsalter von 55 bis 69 Jahren ihre Möglichkeit zum Screening nicht wahrnimmt. Seit fünf Jahren läuft das Programm in der deutschen Hauptstadt und der Zuspruch könnte mit einer halben Million Untersuchungen nach fünf Jahren zwar durchaus schlechter, allerdings eben auch besser sein.

Da man rein statistisch davon ausgehen muss, dass jede dritte Frau in Berlin im Alter bis 69 Jahren vom Brustkrebs betroffen sein wird, jede zweite aber nicht zum Screening geht, bleiben viele Patientinnen wahrscheinlich ohne Diagnose. Dabei kann ein frühes Erkennen des Krebs oft nicht nur das Leben, sondern auch das Brustgewebe an sich retten. Dies sieht man an den 3.930 positiven Befunde, die bisher in Berlin gemacht worden. In 75 Prozent der Fälle waren die Tumoren keine 15 Millimeter im Durchmesser und bei 74 Prozent der Damen waren zudem die Lymphknoten noch nicht betroffen.