Deutschlands Flüsse sind noch immer zu stark verschmutzt

Von Melanie Ruch
27. März 2013

Im Jahr 2000 ist die neue Wasserrichtlinie der Europäischen Union in Kraft getreten, mit deren Hilfe der Zustand europäischer Flüsse verbessert werden sollte. Viel hat sich in Sachen Wasserqualität bei deutschen Flüssen seitdem allerdings nicht getan. Lediglich rund 10% aller deutschen Flüsse weisen eine gute Wasserqualität auf.

Schätzungen zufolge könnten in zwei Jahren immerhin 18% der Flüsse in Deutschland von guter Wasserqualität sein, wenn entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Sollte sich an der Verunreinigung der Flüsse in den nächsten Jahren nichts ändern, könnte die EU eine Vertragsverletzung gegen Deutschland einleiten.

Das Hauptproblem für den eher miesen Zustand von Deutschlands Fließgewässern sind Veränderungen in der Struktur der Gewässer, wie etwa Begradigungen und die Landwirtschaft. Düngemittel, die in Flüssen ausgewaschen werden, regen das Algenwachstum an. Dadurch wird der Sauerstoffgehalt im Gewässer niedriger und der Raum für Lebewesen kleiner.

Besonders stark von der Verschmutzung betroffen sind die Tieflandflüsse in der Nordhälfte des Landes, die deutlich stärker genutzt werden als die Hochland-Flüsse im südlichen Voralpenland. Im Norden haben nur 2% aller Flüsse eine gute Wasserqualität. Im südlichen Hochlandgebirge dagegen 57%.