Die Allergie besiegen: Hyposensibilisierung wird durch Vergabe eines Antikörpers erleichtert

Viele Menschen entscheiden sich aufgrund der unangenehmen und ständig nervenden Symptomen ihrer Allergie für eine Hyposensibilisierung. Dabei werden sie mit sehr geringen Mengen der Substanz in Kontakt gebracht, die zum Auftreten der Symptome führt. Die Dosis wird dabei Schritt für Schritt erhöht, sodass das Immunsystem trainiert wird.
Es entwickelt sich eine Toleranz gegen die Allergene, die im besten Fall zum Ausbleiben aller Symptome führen. Es handelt sich dabei aber um einen sehr langwierigen Prozess, der Jahre benötigen kann.
Langwierige Therapien bei multiplen Allergien
Besonders Patienten mit multiplen Allergien haben einen langen Weg vor sich, denn es gilt mehrere Allergien gleichzeitig in den Griff zu bekommen. Im Schnitt nimmt das tatsächlich 85 Wochen in Anspruch. Gerade wenn Kinder und Jugendliche auf diesem Weg gegen ihre Allergie behandelt werden sollen, können diese Monate der Therapie zum Nervenkrieg für alle werden.
Verkürzung der Therapiedauer durch zusätzliche Antikörpertherapie
Forscher haben nun herausgefunden, dass man diesen langen Zeitraum erheblich verkürzen kann, wenn die Ärzte während der Hyposensibilisierung auf eine zusätzliche Behandlung mit Antikörpern setzen. In der Studie wurde dafür "Omalizumab" getestet, der bisher nur bei schwerem Asthma im Einsatz und sehr teuer ist.
Für die Untersuchung arbeitete man mit 50 jungen Patienten zusammen, die im Schnitt sieben Jahre alt waren. Zwei Monate vor dem Start der Hyposensibilisierung bekamen 25 Allergiker zunächst Omalizumab. Als dann die eigentlich Therapie begann, wurde die Vergabe des Antikörpers noch acht Wochen fortgeführt und dann eingestellt. Dies bewirkte, dass die Hyposensibilisierung bei diesen 25 Patienten tatsächlich im Schnitt schon nach 18 Wochen erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Zusätzlicher Nutzen der neuen Therapie
Die 25 Kinder der Kontrollgruppe benötigten wie erwartet 85 Wochen. Der Erfolg der Studiengruppe stellte sich also ganze 67 Wochen und damit über ein Jahr früher ein. Zudem trat in 60 Prozent der Fälle dank Omalizumab auch eine Hyposensibilisierung bei Allergenen auf, die gar nicht behandelt werden sollten. Dies ist gerade bei multiplen Allergien ein großer Zusatznutzen.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/57812/Antikoerpertherapie-hilft-bei-Hyposensibilisierung Abgerufen am 13. März 2014