Die Auswirkungen von Ozon auf unser Lungensystem - Neutronen könnten helfen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
3. Juni 2013

Dass Ozon negative Auswirkungen auf unser Lungensystem hat und Krankheiten wie Asthma oder Bronchitis auslösen kann, ist schon lange klar. Doch was genau bei der Schädigung der Lunge abläuft, konnte bislang noch nicht hundertprozentig ausgewertet werden.

Mediziner gehen davon aus, dass durch das Ozon das Lungentensid, ein Schutzfilm, der sich an der Lungenoberfläche befindet, angegriffen wird. Die Lipidschicht wird auf diese Weise zerstört - doch immer noch ist unklar, was dabei genau passiert.

Ein Forscherteam wollte dieser Fragestellung auf den Grund gehen und erzeugte eine künstliche Lipidschicht, welche schließlich einem Ozongemisch ausgesetzt wurde. Mithilfe von Neutronen wurden die Schnittstellenschichten markiert und somit konnten einzelne Bereiche während der Reaktion genauestens beobachtet werden. Es zeigte sich, dass ein bestimmter Teil des Lipids dabei abbricht - die Oberflächenspannung wird vermindert und die Oberfläche in ihrer Größe ausgedehnt. Auf diese Weise kann ein Gasaustausch stattfinden.

Durch den langsamen Anstieg der Oberflächenspannung kommt es schließlich zu Funktionsstörungen unserer Lunge und damit zu Atembeschwerden, so die Forscher. Als nächstes soll dieses Modell auf die menschlichen Bedingungen übertragen werden, um weitere Erkenntnisse über die Auswirkung von Ozon auf unser Atemsystem präsentieren zu können.