Die bipolare Störung - zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt

Die Einsicht, professionelle Hilfe zu benötigen, ist zur Behandlung der bipolaren Störung wichtig

Von Cornelia Scherpe
16. August 2010

Die bipolare Störung ist eine psychische Krankheit, die in vielen Fällen nicht behandelt wird. Das Problem ist, dass viele Erkrankte sich nicht eingestehen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt und daher keine professionelle Hilfe suchen, oder diese ablehnen, wenn man sie ihnen anbietet. Dabei leiden die Betroffenen zum Teil stark an ihrer bipolaren Störung.

Merkmale der Hoch- und Tiefphase

In diesem Krankheitsbild schwankt ein Mensch zwischen einer Hoch- und einer Tiefphase der Gefühle. Während einer Hochphase ist man geradezu euphorisch bei allem, was man tut und legt ein hemmungsloses Verhalten an den Tag, das bis zu illegalen Handlungen führen kann. Der Fachmann spricht auch von der manischen Phase. Der Geist ist dabei extrem kreativ und kann fast genie-arten Charakterzügen preisgeben.

Nach der Hochphase wechselt der Betroffene aber in die Tiefphase und verfällt in eine depressive Stimmung. Diese Schwankung zwischen zwei Extrempolen kann er selbst nicht steuern und sein Verhalten ist sowohl für ihn selbst, als auch für seine Umwelt unglaublich schwer zu verstehen.

Hohe Suizidgefahr

Schlafmangel und Stress, aber auch genetische Faktoren können zum Krankheitsbild der bipolaren Störung führen. Wichtig ist, dass man einen Arztbesuch nicht als Niederlage, sondern als Sieg gegen die Krankheit sieht.

Betroffenen kann dann gut geholfen werden, wenn sie sich selbst aus eigenen Stücken in Therapie begeben. Die Krankheit darf auf keinen Fall unterschätzt werden, denn laut Studien begehen etwa 30 Prozent aller bipolaren Menschen während einer schweren Tiefphase Suizid.