Die Essgewohnheiten der Europäer - bitte genetisch unbehandelt, aber ruhig fettig

Europäer genießen ihr Essen - es soll zwar "natürlich", muss jedoch nicht "gesund" sein

Von Cornelia Scherpe
24. November 2010

Die Europäer scheinen weitgehend einer Meinung zu sein, wenn es um die Essgewohnheiten geht. Alle Bürger der EU-Nationen sind für gewissenhafte Lebensmittelkontrollen. Ihr Essen soll weitgehend frei von allen genetischen Behandlungen sein. Auch chemische Stoffe zur besseren Haltbarkeit und besserem Geschmack sind nicht beliebt.

"Natürlich" heißt nicht gleich "Gesund"

Am besten finden es alle, wenn die Lebensmittel ganz natürlich sind. "Natürlich" muss dann aber nicht unbedingt "gesund" heißen, denn schön gewürzt und vor allen Dingen fettig dürfen die Speisen schon sein.

Dieses Bild über die Essgewohnheiten der Europäer stammt aus einer Umfrage der EFSA (der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit). In allen 27 Staaten der EU führte man die Umfrage durch, bei der insgesamt 26.691 Menschen befragt wurden.

An erster Stelle steht der Genuss

Dabei kam heraus, dass Genuss für die Menschen an erster Stelle steht. Nahrung ist mehr als Nährstoffzufuhr für den Körper, es ist ein soziales Ereignis mit Familie und Freunden und was auf dem Teller ist, soll schmecken und einfach glücklich machen. Nur 15 Prozent denken dabei an die Figur.

Jeder Dritte macht sich aber Sorgen um genetisch und chemisch manipuliertes Essen. Das möchte niemand auf dem Tisch haben. Vor Pestizidrückständen haben 75 Prozent Angst, vor Antibiotika im Fleisch 70 Prozent und vor BSE immerhin noch 46 Prozent.