Die etwas andere Art des Schutzes - Fahrradhelme stinken, wenn sie beschädigt werden

Kleine Kapseln mit Stinkgemisch platzen bereits bei kleinsten Rissen auf

Von Cornelia Scherpe
25. Juni 2010

Forscher des Fraunhofer Instituts für Werkstoffmechanik haben Sinn für Humor und Sinn fürs Praktische: Sie haben Helme für Fahrradfahrer entwickelt, die auf den ersten Blick stinknormal aussehen, doch bei Beschädigung nur noch stinken.

Die Risiken eines beschädigten Helms

Besitzern eines solchen Helms soll damit ein Signal gegeben werden, wann der Helm nach einem Sturz so beschädigt ist, dass er keinen weiteren Fall abfängt, sondern umgehend ausgetauscht werden muss. Viele Fahrradfahrer neigen nämlich dazu, nach einem Unfall den Helm weiter zu benutzen. Sie denken sich, ein Kratzer oder eine kleine Delle ist kein Problem.

Genau das ist ein großer Fehler, der beim nächsten Sturz schlimme Folgen haben kann. Ein beschädigter Helm muss nicht fürs bloße Auge sichtbar sein. Es reichen schon kleine Risse in der Struktur des Materials und der Schutz ist nicht mehr gegeben.

Eine bahnbrechende Erfindung

Die Männer und Frauen aus Fraunhof wollen solchen Fehleinschätzungen vorbeugen und haben die stinkenden Kopfschützer entwickelt. Fällt man vom Rad und bemerkt neben einem aufgeschürften Knie auch noch einen fiesen Geruch in der Nase, weiß man Bescheid: ein neuer Helm muss her. Die winzigen Kapseln, die mit dem stinkendem Gas gefüllt sind, platzen bereits bei den feinsten Rissen auf und alarmieren uns so. Die Idee könnte in Zukunft auch für Dinge wie Gasleitungen eingesetzt werden und viele Menschenleben retten.