Die Gefahr des unbemerkten Herzinfarkts - wer Schmerzen hat, ist besser dran

Vor dem Infarkt werden Frauen seltener durch Schmerzen oder ein Engegefühl in der Brust vorgewarnt

Von Cornelia Scherpe
1. März 2012

Im Grunde wünscht sich niemand Schmerzen, doch manchmal sind sie sehr wichtig für uns. Der Körper signalisiert uns damit, dass etwas nicht stimmt und er Hilfe benötigt. So können die charakteristischen Schmerzen in der Brust und im linken Arm einen Herzinfarkt anzeigen. Wer diese Schmerzen hat, hat im Prinzip Glück, denn er erhält vom Körper den richtigen Hinweis.

Der stumme Herzinfarkt

Der Infarkt kann aber auch ohne jeden Schmerz erfolgen und dann besteht die Gefahr, dass das Leiden unbemerkt bleibt. Statistiken haben gezeigt, dass vor allen Dingen Frauen oft einen Herzinfarkt ohne Schmerzen erleiden. Das kann schnell zur echten Katastrophe werden.

In Erhebungen zeigt sich, dass vor allen Dingen junge Frauen an einem sogenannten "stummen Herzinfarkt" versterben. Männer desselben Alters können meist gerettet werden. Je älter jedoch ein Mensch wird, desto weniger wichtig ist das Geschlecht. Diese Fakten kommen aus einer Studie mit 1.143.513 Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten hatten. 481.581 dieser Patienten waren Frauen.

Einflussfaktor Alter

Fast die Hälfte der weiblichen Betroffenen, genauer 42 Prozent, hatten keinen Schmerz und auch kein Engegefühl in der Brust verspürt. Bei den Männern hatten nur 30.7 Prozent keine Symptome bemerkt. In den Kliniken verstarben dann 14,6 Prozent der Frauen in Folge des Herzinfarktes, bei den Männern nur 10,3 Prozent. Ab einem Patientenalter von 75 Jahren fielen die Unterschiede zwischen den Geschlechtern aber weg.