Die häufigsten Fehler bei der Versorgung eines diabetischen Fußes
Viele Menschen mit Diabetes erkranken mit der Zeit am sogenannten diabetischen Fußsyndrom. Allein in Deutschland sind Jahr für Jahr rund 300.000 Patienten betroffen. Bei jedem Zweiten stellt sich in den kommenden vier Jahren nach der Diagnose heraus, dass der Fuß amputiert werden muss.
Behandlungsfehler beim diabetischen Fußsyndrom
Viele dieser drastischen Maßnahmen hätten jedoch verhindert werden können, wenn der Patient und die Pflegekräfte sich korrekt verhalten hätten. Es gibt eine Reihe offenbar kleiner aber eben weitreichender Fehler, die man nicht begehen sollte.
Der häufigste und zugleich schlimmste Fehler besteht darin, kleine Wunden nicht ernst zu nehmen. Oft werden Entzündungen nicht korrekt behandelt, da sie oberflächlich klein sind. Dabei wird verkannt, dass sie eine gefährliche Tiefenausdehnung bekommen können. Da die Patienten oft eine gestörte Schmerzwahrnehmung haben, kann man sich auch nicht auf deren subjektives Empfinden verlassen.
Die richtige Wundversorgung
Der zweite Fehler bezieht sich auf die sogenannte "Debridement". Mit diesem Begriff fasst man alle Schritte zusammen, die mit der Sanierung der offenen Wunde zu tun haben. Dabei muss regelmäßig und gründlich alles abgestorbene Gewebe entfernt werden, damit das Wundmilieu stabil bleibt. Wird hier nicht gründlich genug gearbeitet, kann eine Amputation oft nicht verhindert werden. Zudem muss regelmäßig die Gesundheit der Zehen kontrolliert werden. Auch hier schleichen sich sonst schnell kaum wahrnehmbare Entzündungen ein, die sich ohne Versorgung ausbreiten und am Ende der ausschlaggebende Grund für eine Amputation sind.
Diagnose und Vorsorge
Ein vierter Fehler lässt sich dagegen selten vermeiden, die zu spät erfolgte Diagnose. Oft müssen betroffene Patienten viele Wochen oder gar Monate warten, bis das diabetische Fußsyndrom erkannt wurde. In dieser Zeit kann eine Entzündung bereits zu weit fortgeschritten sein.
Fehler Nummer fünf ist das unregelmäßige Tragen von Druckentlastungsschuhen. Diese jedoch sollte der Patient immer nutzen, um eine falsche Belastung des Fußes zu verhindern.
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