Die heutigen Rolle der Großeltern

Wie wichtig sind Oma und Opa für die Enkel?

Von Dörte Rösler
6. Januar 2015

Großeltern sind heute fitter und unternehmungslustiger als je zuvor. Zugleich haben sie mehr Zeit, sich um ihre Enkel zu kümmern und übernehmen oft eine wichtige Funktion in der Betreuung.

So unterschiedlich wie die Lebensentwürfe der Eltern, so individuell sehen auch Oma und Opa ihre Rolle für die Enkel. Das kann die Familie bereichern, aber es bietet auch Konfliktstoff.

Die vier Großeltern-Typen

Psychologen unterteilen grob vier Großeltern-Typen:

  1. Die Formellen, die nur zu zentralen Festen erscheinen. Sie entwickeln meist erst spät eine nähere Beziehung zu ihren Enkeln.
  2. Die Distanzierten, die aufgrund ungeklärter Konflikte oder Freiheitswünsche lieber ihrer eigenen Wege gehen. Als Alternative sollten Eltern sich nach einer Leih-Oma oder einem Leih-Opa umschauen.
  3. Die Ersatzeltern, sie engagieren sich am stärksten für ihre Enkel. Sie helfen im Alltag aus und entwickeln eine entsprechend intensive emotionale Bindung.
  4. Bei den Spaßmotivierten stehen dagegen Unternehmungen mit den Kleinen im Vordergrund: von stundenlangem Spielen über sportliche Aktivitäten bis zu Ausflügen und Reisen - die für beide Seiten gleichermaßen beglückend sein können.

Große Vorteile für beide Seiten

Trotz einer aktiveren Rolle betonen Psychologen jedoch, dass der größte Vorteil von Großeltern in ihrer Lebenserfahrung liegt. Sie strahlen Ruhe und Gelassenheit aus und vermitteln den Enkeln dadurch Stabilität und Erholung im turbulenten Alltag. Geschichten und Traditionen aus den Kindertagen von Oma und Opa erweitern den Blick der Enkel.

Der Profit liegt jedoch nicht nur bei der jüngsten Generation, auch die Großeltern können von den Enkeln lernen: Interesse am technischen Fortschritt, Toleranz gegenüber Jüngeren und Freude an einfachen Dingen.