Die Macht der Einbildung beim Weintrinken

Von Matthias Bossaller
18. April 2011

Menschen, die blind einen Wein trinken, können nur sehr schwer unterscheiden, ob es sich um einen teuren oder einen billigen Wein handelt. Das fanden Psychologen der britischen Universität von Hertfordshire heraus.

Sie gaben 578 Teilnehmern alle möglichen Weinsorten zum Testen. Die verschiedenen Flaschen kosteten zwischen fünf und 34 Euro. Mit verbundenen Augen schnupperten, gurgelten oder tranken sie den Wein. Die Trefferquote lag bei 50 Prozent - also so hoch wie der Zufall.

Ein psychologisches Phänomen spielt sich ab, wenn eine Person einen teuren und einen billigen Wein trinkt. Der teure wird ihr immer besser schmecken, auch wenn es sich um denselben Tropfen handelt. US-Forscher gaben Probanden denselben Wein zweimal zu trinken.

Einmal mit der Information, es handele sich um einen teuren und das andere Mal es handele sich um einen billigen Wein. Der teure Wein schmeckte den Testern besser, weil in ihrem Gehirn eine Region aktiviert wurde, die für Belohnung zuständig ist.