Die Muskelbildung wird durch die normale Ernährung genügend begünstigt

Eine starke Eiweißzufuhr, ohne regelmäßiges Training, führt zu Nierenschäden und Fettpolstern

Von Katja Seel
23. Februar 2012

Wer sich einen muskulösen, gestählten Körper wünscht, sollte von einer übermäßigen Eiweißzufuhr eher absehen. Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln empfiehlt stattdessen eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit regelmäßigem Training. Über die Nahrung werde im Normalfall eine ausreichende Menge an Eiweiß aufgenommen. Eiweißdrinks oder spezielle Riegel seien nicht nötig. Ein Zuviel an dem lebenswichtigen Protein kann sogar schädlich sein.

Gefahr für die Nieren

Wer als Normalsportler über spezielle Nahrungsmittel mehr als 1,0 Gramm pro Kilo Körpergesicht aufnimmt, bringt den normalen Stoffwechsel durcheinander und gelangt schließlich zu einem reinen Eiweißstoffwechsel, der die Nieren schädigen kann.

Ein normales, gesundes Essverhalten ist hier also die bessere Wahl. Lediglich bei kurzfristigen Extrembelastungen, wie einer intensiven Muskelaufbauphase oder einem Marathonlauf, seien Eiweißdrinks sinnvoll, so Professor Froböse. Diese sollten jedoch maximal über einen Zeitraum von vier Wochen eingenommen werden. Dann sollte man wieder zur normalen Ernährungsweise wechseln.

Fettpolster durch Eiweißzufuhr

Unser Körper baut Muskelmasse auf, wenn zusätzliche Eiweißstrukturen entstehen, die die einzelnen Muskelfasern kräftiger werden lassen. Das geschieht durch einen Trainigsreiz, der dazu führt, dass größere Mengen des Proteins eingelagert werden.

Als besonders effektiv gilt hier die Trainigsmethode der "burning series" (brennende Serie), die die gesamten Muskeln an die Grenze ihrer Leistungskapazität bringt. Eine starke Eiweißzufuhr ohne regelmäßiges Training würde dagegen lediglich Fettpolster entstehen lassen.

Da der Körper Eiweiß nicht in großen Mengen speichern kann und der Organismus insbesondere nachts viel verbraucht, empfiehlt sich eine eiweißreiche Mahlzeit am Abend.