Die Sprache verrät wo man herkommt - das Aussehen hat keine Priorität
Der Akzent sagt mehr über eine Person aus, als das äußere Erscheinungsbild
Psychologen der Universität Jena haben herausgefunden, dass der Akzent ausschlaggebend dafür ist, wie ein fremder Mensch von anderen gesehen und ethnisch eingeordnet wird. Bisher wurde angenommen, dass das Aussehen der ausschlaggebende Faktor sei: Die Wissenschaft ging bisher davon aus, dass das Optische den größten Einfluss hierauf hat, so die Psychologin Tamara Rakic.
Rakic erklärte, durch Sprache würden nicht nur Informationen übermittelt, es ließen sich auch mehr Temperament und Gemütszustand ableiten. Somit sagt der Akzent deutlich mehr aus, als nur der visuelle Eindruck. Erschienen ist die Studie der Forscher aus Jena in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Journal of Personality and Social Psychology.
Experimente
In zwei großen Experimenten wurden 93 Versuchspersonen Fotos von deutsch und italienisch aussehenden Personen vorgelegt, die sie jeweils mündlichen Aussagen mit und ohne Akzent zuordnen mussten. Zudem gab es kleinere Versuche mit 173 Personen.
Das Ergebnis belegte, dass die Sprache Priorität hat bei der ethnischen Einordnung von Menschen und vor allem auch die akzentfreie Sprache bei der Integration eine große Rolle spielt, so Rakic.