Die Vergabe von Kortison nach einem Trauma hilft Betroffenen

Wenn Kortison direkt nach dem traumatisierenden Ereignis verabreicht wird, kann dies den Betroffenen helfen

Von Cornelia Scherpe
18. Oktober 2011

Bei einem traumatischen Ereignis nimmt die Psyche des Menschen einen ernsten Schaden. Sei es durch einen Unfall, Gewalt oder Missbrauch - viele haben noch Jahre danach mit den Erinnerungen zu kämpfen und müssen sich in Therapie begeben.

Eine Studie mit 25 Betroffenen zeigt nun, dass ihnen geholfen werden kann, indem ihnen Kortison verabreicht wird. Man ermittelte, dass der richtige Zeitpunkt der Vergabe dabei am wichtigsten ist.

Rate der Posttraumatische Belastungsstörugen um 60 Prozent gesenkt

Den Probanden wurde das Mittel via Infusion verabreicht und zwar direkt nach dem Ereignis, wodurch das Trauma ausgelöst worden war. In keinem der Fälle war mehr Zeit vergangen als sechs Stunden. Die Personen wurden 14 Tage später, dann nach einem Monat und schließlich noch einmal nach drei Monaten befragt und untersucht.

Die Studie kam zu dem Schluss, dass die frühe Vergabe des Kortison die Rate einer "posttraumatische Belastungsstörung" um 60 Prozent gesenkt hatte. Die Betroffenen mussten also nicht mit Angstzuständen und Flashbacks zu ihrem Trauma kämpfen.

Weshalb Kortison diese Wirkung auf die Psyche hat, wissen die Forscher nicht. Folgestudien sind jedoch bereits geplant, um genau das zu ermitteln.