Gen für PTBS - Ob eine posttraumatische Belastungsstörung entsteht, beeinflusst ein Gen

Von Cornelia Scherpe
8. September 2011

Der Psychologe spricht von einer posttraumatischen Belastungsstörung, kurz PTBS, wenn ein Patient Schwierigkeiten hat, eine traumatische Erfahrung zu verarbeiten. Besonders Missbrauchsopfer und Soldaten können das Erlebte oft nicht angemessen verarbeiten und entwickeln diese Belastungsstörung.

Das jedes Individuum anders auf Ausnahmesituationen reagiert, ist Ärzten bekannt. Doch nun kennt man eine körperliche Ursache für diese Unterschiede: ein Gen, das die Ausschüttung des Hormons Serotonin reguliert, beeinflusst das Risiko entscheidend.

Dieses Gen kann bei einer bestimmten Mutation dafür sorgen, dass vermehrt Serotonin ausgeschüttet wird und diese Menschen reagieren nachweislich sensibler auf negative Erlebnisse. Auch eine geistige Verarbeitung des Traumas wird so erschwert. So sind Träger dieser Genvariante dann auch wesentlich gefährdeter, eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln.

Diese Erkenntnis könnte besonders für die Therapie der erkrankten Menschen wichtig werden. Es könnte gut möglich sein, so die Forscher, dass die Vergabe von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern die Probleme der Opfer deutlich abmildert.