Die Weichen der Bahngleise sollen im Winter mit Erdwärme beheizt werden

Mit Erdwärme beheizte Weichen - im Winter soll am Hamburger Hafen der erste Test gestartet werden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
25. Oktober 2010

Die Deutsche Bahn verbraucht jedes Jahr, hauptsächlich natürlich im Winter, etwa 230 Millionen Kilowattstunden an Strom, damit die etwa 64.000 Weichen im Schienennetz nicht einfrieren. Jetzt haben Wissenschaftler der niederländischen Firma Pintsch Aben und des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung ein neues System entwickelt, bei dem man hier auf die Erdwärme baut, sodass nur einmalige Kosten bei der Installation anfallen würden.

Funktion dieses Verfahren

Bei dem neuen Verfahren wird ein Rohr 75 Meter tief in die Erde gesetzt und dann kann die Wärme einfach nach oben transportiert werden. Dieser Transport geschieht durch flüssiges Kohlendioxid (CO2), das mit einem Druck von 40 bar eingefüllt wird. Die Erdwärme bewirkt, dass ein Teil des Gases verdampft und nach oben steigt und oben durch die Kälte wieder flüssig wird und nach unten läuft und immer so weiter.

Hierbei werden zwar nur Temperaturen von zwischen sechs und zehn Grad Plus erzeugt, was aber für die Weichen ausreichen würde, damit sie nicht zufrieren. Wenn die Außentemperaturen wieder ansteigen, dann hört dieses Kreislauf auch automatisch auf.

Jetzt will man dieses System einmal auch in der wirklichen Praxis testen, denn die Kosten für die erste Installation liegen bei 35.000 Euro pro Weiche, aber innerhalb eines Zeitraums von acht bis zehn Jahren hätte man diese Kosten wieder eingespart, denn die Energiekosten steigen ja immer weiter.

So sollen im Hamburger Hafen bei der Bahn die ersten Heizungen für die dortigen Weichen in diesem Winter getestet werden.