Durch regelmäßigen Sport sinkt die Gefahr für Langzeitschäden durch Alkohol

Regelmäßiger Sport dämmt die lebensverkürzenden Schattenseiten des Alkoholgenusses in einem gewissen Rahmen ein

Von Cornelia Scherpe
14. Oktober 2016

Der Alkoholkonsum eines Menschen und seine individuelle Lebenserwartung gehen Hand in Hand. Wer über einen längeren Zeitraum viel trinkt oder sogar alkoholsüchtig ist, dessen Lebenserwartung verliert viele Jahre. Alkoholsucht raubt

  • Männern 17 Jahre,
  • Frauen sogar 20 Jahre.

Alkoholkonsum und Sportpensum

Neben einem gestiegenen Krebsrisiko leidet auch das Herz-Kreislauf-System, was Folgen wie Infarkte oder eine Herzinsuffizienz hat. Eine aktuelle Studie zeigt, dass man dem Sinken der Lebenserwartung aber auch nachträglich entgegenwirken kann: Wer regelmäßig Sport treibt, holt die verlorenen Jahre quasi wieder auf.

Die Studie umfasste 36.370 Probanden, die zwischen 1994 und 2006 an Umfragen zur Gesundheit teilgenommen hatten. Die Männer und Frauen hatten dabei auch detaillierte Angaben zu ihrem Alkoholkonsum und zum wöchentlichen Sportpensum gemacht. Dabei zeigte sich, dass beide Faktoren ein ähnliches aber gegensätzliches Muster haben. Sie sind die zwei Seiten einer Medaille.

Sport ist kein Freifahrtschein

Lag der tägliche Alkoholkonsum unter der empfohlenen Menge, war das Risiko für viele Leiden verringert. Nur Krebs bildete eine Ausnahme. Wer gar nicht oder nur gelegentlich ein Gläschen trinkt, lebt also am gesündesten. Steigt der Konsum, sinkt schrittweise auch die Lebenserwartung.

Bei Sport ist es genau andersherum: Wer weniger als 150 Minuten in de Woche aktiv ist, dessen Sterberisiko steigt. Bei mehr als 150 Minuten verlängert sich die durchschnittliche Lebensspanne sogar. Anders ausgedrückt, dämmt regelmäßiger Sport also die Schattenseiten des Alkoholgenusses durchaus ein.

Ein Freifahrtschein für ungebremsten Alkoholkonsum ist das natürlich nicht. Doch es zeigt, dass allgemeine Fitness den Körper robuster macht und die nächste Geburtstagsfeier mit Alkohol daher auch etwas ausgelassener werden darf.