Edle Salze - sind die teuren Körnchen wirklich geschmackvoller und gesünder?

Von Dörte Rösler
10. März 2014

Ein Kilo Salz gibt es im Supermarkt für weniger als einen Euro. Gourmets geben für Fleur de Sel, rosa Himalaya-Salz, oder grünes Meersalz aus Hawaii jedoch ein Vielfaches aus. Und auch manche gesundheitsbewusste Verbraucher investieren viel Geld in edle Spezialsalze. Was ist dran am Kult um die Luxus-Körner?

Farbe

Himalaya-Salz hat aufgrund natürlicher Verbindungen eine rosa Färbung, schwarzes Meersalz aus Hawaii hat die Farbe der enthaltenen Aktiv-Kohle angenommen, persisches Blausalz verdankt seinen optischen Effekt einer Verschiebung der Kristallgitter. Das sieht hübsch aus - für die Gesundheit ist es egal. Die meisten Salze stammen zudem aus nicht-kontrollierter Herstellung, bei der das Endprodukt nicht auf Schadstoffe untersucht wird.

Geschmack

Rauch, Kräuter, Blüten - Spezialsalze gibt es in diversen Geschmacksrichtungen. Die natürlichen Unterschiede sind dabei gering. Zu 93 bis 99 Prozent bestehen alle Salze aus identischen Natriumchlorid-Verbindungen, lediglich die Struktur unterscheidet sich. Meersalze sind etwa feiner als Siede- oder Steinsalze.

Einige Hersteller aromatisieren ihr Salz außerdem nachträglich, um ihm eine unverwechselbare Geschmacksnote zu geben.

Inhaltsstoffe

Viele Hersteller werben mit den gesundheitlichen Vorteilen ihrer Luxus-Salze. Wissenschaftlich bewiesen ist davon nichts. Und bereits das Sortiment an herkömmlichen Speisesalzen bietet sinnvolle Variationen. So sind etwa fluoridierte und jodierte Salze auf dem Markt, ebenso wie Salz mit dem Mangelvitamin Folsäure - mit nachgewiesener Wirkung auf die Gesundheit. Weiterer Vorteil: die Supermarkt-Salze werden nach den Richtlinien der WHO hergestellt und sind damit garantiert schadstofffrei.