Ehemalige Profifußballer leiden besonders oft an Depressionen

Von Alexander Kirschbaum
4. April 2014

Seit dem Fall Robert Enke ist das Thema Depressionen bei Fußballern in das öffentliche Interesse gerückt. Dabei sind nicht nur aktive Fußballer für mentale Krankheiten anfällig, sondern vor allem Profi-Spieler nach dem Ende ihrer Karriere.

Wie eine von der weltweiten Spielergewerkschaft FIFPro in die Wege geleitete Studie zeigt, werden 39 Prozent der Fußballer nach dem Ausscheiden aus dem Rampenlicht von Depressionen und Angstzuständen geplagt. Bei den aktiven Spielern sind es nur 26 Prozent.

Berufliche Neuorientierung und Wegfall körperlicher Bewegung fällt schwer

Für die Studie wurden über 300 ehemalige Akteure aus den USA, den Niederlanden, Irland, Schottland, Neuseeland sowie Australien befragt. Besonders schwer trifft die Ex-Profis, dass die extreme körperliche Belastung nach dem Karriereende plötzlich aufhört. Zudem fällt es vielen Spielern schwer, sich fernab des Fußballgeschäfts beruflich neu zu orientieren. Erschwerend kommt hinzu, dass das bekannte soziale Umfeld aus Trainern und Mitspielern wegfällt.

Für aktive Spieler werden laut dem Arzt und Studienleiter Vincent Gouttebarge besonders Verletzungspausen als schmerzlich empfunden. Eine lange Abwesenheit vom Fußballplatz birgt für Profis die Gefahr, in ein mentales Loch zu fallen.