Eifersucht: Erotischer Kick oder zerstörerisches Leiden?

Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Eifersucht können der Beziehung schaden

Von Katharina Cichosch
31. März 2015

Wer kennt ihn nicht, den berühmten Spruch? "Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft" - und da ist natürlich was dran. Denn tatsächlich scheinen Eifersüchtige oft wie besessen davon, Indizien für ihren Verdacht zu finden, der sich manchmal bestätigt, der manchmal aber auch nur eine wilde (und trotzdem ebenso schmerzvolle) Vorstellung bleibt. Richtig vertrauen können eifersüchtige Menschen nur schwer - und machen damit nicht nur ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin, sondern auch sich selbst das Leben zur Hölle.

Keine Eifersucht kann auch ein schlechtes Zeichen sein

Umgekehrt kann auch ein Zuwenig an Eifersucht schmerzen: Wenn wir das Gefühl haben, dass der Andere überhaupt kein Interesse daran hat, der oder die Einzige für uns zu sein, fühlt sich dies oft schal an. Und tatsächlich muss ein Mangel an Eifersucht nicht bedeuten, dass derjenige Mensch rundum ausgeglichen und selbstbewusst ist - sondern im Zweifel eben auch, dass wir ihm schlichtweg nicht (mehr) ganz so wichtig sind.

Ob Eifersucht nun also den gewissen Kick in die Beziehung bringt oder ob sie lediglich zerstörerisch wirkt, lässt sich pauschal nicht beantworten. Entscheidend ist das Zusammenspiel beider Partner - und die Frage, wie stark sich die Eifersucht ihren Weg dazwischen bahnt.

Mit dem Partner reden

Deshalb sollten sich ebenso allzu Eifersüchtige wie eben auch Menschen, die quasi keine Eifersucht verspüren, fragen, ob alles in der Beziehung stimmt. Und wenn der rasende Eifer so schmerzhaft brennt, dass Sie weder ein noch aus wissen: Sprechen Sie mit Ihrem Partner darüber, ohne ihn oder sie zu beschuldigen. Überlegen Sie selbst, wo dieses Gefühl herkommen könnte und wieso Sie sich in dieser Beziehung nicht sicher fühlen - manchmal rührt die Eifersucht aus Unsicherheiten ganz anderen Ursprungs.

Manchmal aber ist sie auch ein Indiz dafür, dass die Beziehung zumindest für eine Seite immer unwichtiger geworden ist. In allen Fällen lohnt es sich, die Situation zu erkennen und die richtigen Schlüsse zu ziehen.