Ein HIV-infiziertes Mädchen wurde nach der Geburt durch sofortige antiretrovirale Therapie geheilt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
25. Oktober 2013

In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Neuinfektionen mit dem HI-Virus um 19 Prozent verringert und auch die Zahl der Todesfälle durch Aids ist seit 2005 um 26 Prozent gesunken. Dennoch ist in Deutschland im letzten Jahr die Zahl der HIV-Infizierten auf einen Höchststand gestiegen, was aber an der höheren, durch die Therapien bedingten, Lebenserwartung liegt.

Timothy Brown als erster geheilt von HIV-Infektion

Bislang kam es aber trotz aller neu entwickelten Therapien und Medikamenten nur ein einziges Mal zu einer erfolgreichen anerkannten Heilung. In den 90-er Jahren war bei dem US-Amerikaner Timothy Brown in Berlin Aids festgestellt worden. Nachdem zusätzlich noch Leukämie diagnostiziert wurde, wurde ihm Spenderknochenmark transplantiert, was dann zu der Heilung führte.

Jetzt ist ein neuer Fall bekannt geworden, wobei die Ärzte von einer "funktionellen Heilung" berichten. Ein weiblicher Embryo wurde vor drei Jahren im Mutterleib mit dem HI-Virus infiziert und nach der Geburt wurde sofort eine antiretrovirale Therapie durchgeführt und 29 Tage später konnte man die HI-Viren nicht mehr nachweisen. Danach wurde das Mädchen 18 Monate lang weiter mit Medikamenten behandelt.

Bis heute kam es glücklicherweise nicht zum Ausbruch der gefährlichen Immunschwäche. Heute kann während der Schwangerschaft eine antiretrovirale Therapie in 98 Prozent die Infektion der Ungeborenen verhindern, aber weltweit werden noch 260.000 infizierte Kinder geboren, besonders in den Entwicklungsländern.