Ein Mann, 40 Frauen: Das Leben des Mormonenführers Joseph Smith

Angeblich perfekter Mormone Joseph Smith übte Polygamie

Von Nicole Freialdenhoven
17. November 2014

In Deutschland ist die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" eine kuriose Randerscheinung, doch in den USA sind die Mormonen längst eine ernstzunehmende Größe mit Tempeln im ganzen Land. Rund 14,8 Millionen Menschen glauben fest daran, dass Joseph Smith im Jahr 1820 der Engel Mormoni erschien, um ihm Gottes Wort in Form des "Buch Mormon" zu diktieren.

Bild des Mormonenführers Smith ändert sich extrem

Bislang galt Joseph Smith jedoch quasi als Heiliger, der seiner Ehefrau Emma Hale aus Pennsylvania treu ergeben war. Die Vielehe, mit denen die Mormonen bis heute in Verbindung gebracht werden, obwohl sich die Kirche seit 1890 von ihr distanzierte, ging angeblich auf das Konto von Smiths Nachfolger Brigham Young. Doch im Rahmen einer neuen Transparenzoffensive gaben die Kirchenoberen nun zu, dass auch Smith es mit der Treue nicht so genau nahm: Mit rund 40 Frauen soll der Sektengründer Affären gehabt haben, die Jüngste von ihnen nur 14 Jahre alt.

Smith selbst ruhte sich auf der Behauptung aus, der Engel Mormoni habe ihm verkündet, dass die Vielehe gottgewollt sei, während seine Gattin Emma den neu veröffentlichten Dokumenten zufolge von einer "quälenden Prüfung" sprach. Auch für moderne Mormonen stellen die Veröffentlichungen eine Prüfung dar: Ihr Bild des perfekten Mormonen Joseph Smith hat deutliche Risse bekommen.