Einfluss von Botox auf unsere Gefühlswelt - wie wirkt sich das Nervengift darauf aus?

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
24. März 2014

Das Nervengift Botulinumtoxin, kurz Botox, lassen sich viele Menschen unter die Gesichtshaut spritzen, um gegen die ungeliebten Falten anzugehen. Diese werden dabei geglättet, was sich nebenbei auf die Mimik des Menschen auswirkt: das Gesicht wird künstlich entspannt und auf diese Weise können bestimmte Gesichtsausdrücke nicht mehr ausgeführt werden.

Die fehlende Mimik wirkt sich wiederum auf unsere Gefühlswelt auf - wir werden - genau wie unsere Haut - generell entspannter. In einer Studie wurde ein entsprechendes Beispiel aufgeführt: Menschen, bei denen die Zornesfalte mit Botox behandelt wurde, verspürten dadurch weniger Zorn. Dies lässt sich Experten zufolge auch auf andere Gefühle übertragen.

Facial-Feedback-Theorie: nicht überall vorteilhaft

Fachleute nennen dieses Phänomen die Facial-Feedback-Theorie. Doch genau wie bei negativen Gefühlen, etwa Wut, Traurigkeit oder Stress, macht sich diese auch bei Freude bemerkbar.

Des Weiteren konnte untersucht werden, dass auch das Mitgefühl deutlich beeinträchtigt wird: um die Gefühle eines anderen Menschen zu deuten, imitieren wir zu einem kleinen Teil unbewusst seine Mimik. Ist dies aufgrund der Botox Injektion nur begrenzt möglich, schränkt dies das Verständnis und somit auch da Mitgefühl ein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Behandlung wohl durchdacht werden sollte, denn auch wenn sie dazu beitragen kann, jünger auszusehen und sich dadurch attraktiver zu fühlen, hat sie doch Einfluss auf das Sozialleben - inwieweit diese beiden Faktoren in Balance stehen, ist wohl von Patient zu Patient unterschiedlich. Doch ergibt es Sinn, bei den Nebenwirkungen von Botox auch den sozialen Aspekt zu berücksichtigen.