Elterliches Einfühlungsvermögen macht Kinder resistenter gegen Stress

Gutes Familienklima stärkt Immunsystem und Stressresistenz

Von Dörte Rösler
17. November 2014

Einfühlsame Eltern wissen nicht nur genauer, wie es ihren Kindern gerade geht, sie machen den Nachwuchs auch resistenter gegen Stress. Das belegt eine Studie der Universität von Kalifornien in San Francisco.

Demnach beeinflusst die elterliche Wahrnehmung zahlreiche zelluläre Reaktionen, etwa die Empfindlichkeit des Organismus auf das Stresshormon Cortisol. An der Untersuchung nahmen insgesamt 116 Familien mit ihren Kindern teil.

14 Tage lang führten die Teenager ein Protokoll über ihren Tagesablauf und ihr Befinden. Parallel dazu sollten die Eltern protokollieren, wie es den Kindern nach ihrer Einschätzung geht und welche Anforderungen sie am Tag zu bewältigen hatten.

Positives Familienklima schwächt Stressreaktion ab

Das Ergebnis: in Familien mit großer Übereinstimmung zwischen Eltern und Kindern bewerteten die Jugendlichen ihren Tag häufig positiver. Zudem wiesen die Teenager im Labortest eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Glucocorticoiden aus. Dadurch können eventuelle Entzündungsreaktionen in stressigen Situationen schneller wieder abflauen.

Dass Stress einen negativen Einfluss auf das Immunsystem hat, ist hinreichend bekannt. Ein positives Familienklima und die Übereinstimmung von Eltern und Kindern scheint dabei psychische Belastungen und die damit einhergehenden zellulären Reaktionen schneller abklingen zu lassen. Chronische Infektionen haben so weniger Chancen.

In weiteren Studien wollen die Forscher untersuchen, ob sich die Ergebnisse verallgemeinern lassen. Zudem soll geprüft werden, welche elterlichen Eigenschaften im Detail eine Rolle spielen.