Emotionale Intelligenz - die Klugheit des Herzens ist wichtiger ist der IQ

Die Emotionale Intelligenz steht auf fünf Säulen und lässt sich trainieren

Von Dörte Rösler
28. April 2015

Erfolg beruht nicht nur auf intellektuellen Leistungen. Mindestens ebenso wichtig wie der Intelligenzquotient (IQ) ist die Emotionale Intelligenz (EQ). Wer auch mit dem Herzen denken kann, ist glücklicher, gesünder und öffnet sich selbst und seinen Mitmenschen neue Perspektiven für die persönliche Entwicklung.

Seit Daniel Goleman das Konzept der Emotionalen Intelligenz in den Neunziger Jahre bekannt gemacht hat, ist die Klugheit der Gefühle ein vieldiskutiertes Thema. Firmen achten bei der Auswahl neuer Mitarbeiter verstärkt auf soziale Kompetenzen und Selbststeuerung der Bewerber. Psychologen trainieren unglückliche Paare, wie sich selbst und die Bedürfnisse des Partners besser wahrnehmen.

Was sind die Säulen des EQ?

Laut Goleman steht die Emotionale Intelligenz auf fünf Säulen. Neben

sind das

  • Empathie sowie
  • Selbstwahrnehmung und
  • Selbststeuerung.

Emotional intelligente Menschen können demnach ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse erkennen, die Befindlichkeiten anderer Menschen wahrnehmen und angemessen darauf reagieren. Sie erkennen Konflikte frühzeitig, können diese konstruktiv lösen und planvoll handeln.

Darüber hinaus haben sie die Fähigkeit, sich selbst und andere für neue Aufgaben zu begeistern. Es fällt ihnen leicht, Kontakte zu knüpfen, bestehende Beziehungen pflegen sie - im privaten wie im beruflichen Umfeld.

Emotionale Intelligenz trainieren

Während der IQ sich nicht erlernen lässt, kann man Emotionale Intelligenz gezielt trainieren. Das gelingt nicht von heute auf morgen, mit der Übung wachsen jedoch auch die Erfolge. Der erste und wichtigste Schritt beginnt mit der eigenen Wahrnehmung.

Ob man dabei auf klassische Meditation setzt oder im Alltag immer mal wieder kleine Achtsamkeitsübungen macht, ist nebensächlich. Beides führt zu einer größeren Sensibilität für die eigenen Gefühle - die wichtigste Voraussetzung, um auch die Empfindungen anderer Menschen zu erkennen und mitfühlend zu handeln.

Emotionale Intelligenz im Beruf

In den Führungsetagen großer Unternehmen tummeln sich immer noch viele Narzissten. Tatsächlich sind diese Menschen in der Lage, die Bedürfnisse von Kollegen und Kunden rasch zu erkennen. Allerdings nur, um sie für die eigenen Zwecke auszunutzen. Und auch in anderen beruflichen Aufgabenfeldern haben sie wenig zu bieten.

Goleman nennt hier vor allem das

  • effiziente Teamwork,
  • Respekt und
  • Toleranz sowie
  • die Fähigkeit zu konstruktiver Kritik.

Zur emotionalen Konsequenz gehören hier beide Facetten:

  • Kritik mitfühlend und effizient zu formulieren sowie
  • die Fähigkeit, Kritik an der eigenen Person für persönliche Entwicklungen zu nutzen.