Endlich eine Impfung gegen Malaria? Modifizierte Gelbfieber-Impfung scheint viel versprechend

Eine kombinierte Impfung soll optimalen Schutz auch gegen Malaria gewähren

Von Cornelia Scherpe
25. Juni 2010

Die Idee ist ungewöhnlich, doch viel versprechend. An der Rockefeller University kam man auf diesen Ansatz, da bekannt ist, dass unser Immunsystem besonders sensibel reagiert, wenn es mit einer bestimmten Entwicklungsphase der Malaria in Berührung kommt.

Tierexperimente erweisen sich als fruchtbar

Man untersuchte diese Entwicklungsphase und isolierte ein Eiweiß. Dieses wurde dann in einen Gelbfiebervirus gespritzt. Gegen Gelbfieber gibt es einen wirksamen Impfstoff. Nun war das Gelbfiebervirus zwar durch das Malaria-Eiweiß verändert, doch der Impfstoff bekämpfte es noch immer.

Man infizierte Labormäuse mit dem Gelbfieber und impfte es anschließend und siehe da, die kleinen Nager waren nun auch resistenter gegen Malaria. Zwar war der Schutz noch nicht zu 100 Prozent gegeben, doch es erkrankten deutlich weniger Mäuse, auch wenn man sie mit einer tödlichen Dosis der Malariaerreger in Kontakt brachte. Der Schutz erreicht erst dann 100 Prozent, wenn man neben der veränderten Gelbfieberimpfung noch eine Impfung speziell gegen die frühe Entwicklungsphase der Malaria hinzu gab.

Weitere Forschung ist nötig

Diese Impfung allein schützt nicht vor einem Malariaerreger, der alle Entwicklungsphasen abgeschlossen hat, doch in Kombination mit der Gelbfieberimpfung sind die Wissenschaftler bei 100 Prozent Schutz. Das ist ein großer Durchbruch, denn bislang gab es diesen für Malaria noch nicht. Weitere Tierexperimente sollen noch zeigen, ob die Strategie für Menschen wirklich ungefährlich ist.