Entfernung der Bauchspeicheldrüse bei chronischer Entzündung

Erhaltung und Einpflanzung der Inselzellen verhindert Diabetes

Von Cornelia Scherpe
15. Dezember 2014

Bei einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann es notwendig werden, dass die komplette Drüse in einer OP entfernt wird. In der Fachsprache nennt man diesen Eingriff eine Pankreatektomie. Da jeder Mensch die Bauchspeicheldrüse benötigt, damit in den B-Zellen das Hormon Insulin gebildet wird, hat die Entfernung eine schwerwiegende Folge: der Betroffene erkrankt an Diabetes des Typ 1.

Bisher lässt sich das nicht verhindern. Allerdings gibt es schon seit den 1970ern die Idee, die sogenannten Inselzellen zu entnehmen und im Labor "zwischenzulagern". Die Inselzellen sind jene Zellen, aus denen die Bauchspeicheldrüse aufgebaut ist.

Eine teuere Alternative zu Diabetes

Man testete dieses Verfahren nun bei neun Patienten, deren Pankreas entfernt werden musste. Bei immerhin acht der Probanden gelang es den Forschern, genügend lebende Inselzellen zu entnehmen und im Labor zu lagern. Nach der Operation pflanzte man die Inselzellen wieder ein und tatsächlich begannen diese im Körper wieder ihre Arbeit aufzunehmen.

Bei zwei Patienten wurde so viel Insulin produziert, dass diese auch ohne Bauchspeicheldrüse kein Insulin spritzen mussten. Bei einem Patienten reichte künftig eine minimale Dosis. Die Inselzellen zu entnehmen, zu erhalten und wieder einzupflanzen ist nicht wirklich günstig. Im Falle der Studie kamen Kosten von 16.527 US-Dollar zustande.

Die Forscher geben allerdings zu bedenken, dass bei einer erfolgreichen Verpflanzung der Inselzellen die Kosten einer späteren lebenslangen Insulintherapie minimiert werden, oder im besten Fall komplett wegfallen. Somit würde sich dies wieder ausgleichen und den Patienten zudem ein enormes Plus an Lebensqualität einbringen.