Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt durch weniger Schulabgänger

Der Ausbildungsmarkt wird immer entspannter, doch die Gewerkschaften sehen dies nicht nur positiv

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
8. April 2011

Die Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat jetzt dem Kabinett den Berufsbildungsbericht 2011 vorgestellt, wonach sich eine entspannte Lage auf dem Ausbildungsmarkt abzeichnet. Dies ist aber nicht nur durch den Wirtschaftsaufschwung, sondern in der Hauptsache auf die Tatsache zurückzuführen, dass weniger Bewerber vorhanden sind, bedingt durch die geburtenschwachen Jahrgänge.

Aber die Gewerkschaften sehen dies kritischer, denn viele Jugendliche (von denen viele ihre Schulausbildung abgebrochen haben) haben keinen Ausbildungsplatz gefunden und machen berufsvorbereitende Kurse und vielleicht haben sie danach bessere Chancen für einen Ausbildungsplatz. Doch viele Branchen suchen händeringend nach Auszubildenden, so beispielsweise in der Gastronomie, dem Bäckerhandwerk, als Fleischer oder auch Gebäudereiniger.

Berufe mit "schlechten" Arbeitszeiten selten gefragt

Aber viele lehnen diese Berufe ab, einmal weil die Ausbildungsvergütung vielleicht zu niedrig ist, aber auch die Arbeitszeiten und eventuelle Überstunden schrecken ab. Zudem haben viele Betriebe, besonders in den neuen Bundesländern, ein Problem, Auszubildende zu finden, denn viele Jugendliche haben ihre Region verlassen und sich abgewandert.

Bei vielen beliebten Berufen, wie Mediengestalter, Elektroniker oder Kaufmann, haben die Betriebe oftmals die Qual der Wahl und suchen sich natürlich dann die Besten heraus. Doch auch leistungsschwache Schüler haben mehr Chancen für einen Ausbildungsplatz und auch die Zahl der Schulabbrecher ist insgesamt rückläufig. Doch liegt die Zahl dieser Jugendlichen bei denen mit Migrationshintergrund doppelt so hoch, wie bei den jungen Menschen mit deutscher Herkunft.

Dieser Trend zeigt sich auch bei der Berufsausbildung. Man rechnet auch für das Jahr 2011 mit weniger Bewerbern für eine Lehrstelle, doch sind diesmal doppelte Abiturjahrgänge vorhanden und auch die Wehrpflicht ist weggefallen.