Erdöl aus der Arktis trotz befürchteter Umweltschäden: Russland schickt Tanker nach Rotterdam

Von Ingrid Neufeld
30. April 2014

Russland hat damit begonnen, in der arktischen Petschorasee, auf der Gazprom-Plattform Öl zu fördern. Erst vor kurzem bekräftigte Putin Russlands Anspruch auf die in der Arktis vorhandenen großen Öl- und Gaslagerstätten, die er mit noch mehr Militär zu sichern gedenkt.

Kritik an Öl-Förderung in der Arktis und am Ölkonzern Total

Nach Angaben von Greenpeace ist vor der Küste von Norwegen ein russischer Tanker aufgetaucht, der in Richtung Rotterdam unterwegs sein soll. Von Gazprom wurde der Transport bestätigt. Er sei auf Anordnung von Putin erfolgt. Grennpeace-Aktivisten fotografierten den Transport vom Flugzeug aus. Der französische Ölkonzern Total hat das Öl bereits erworben. Nach Erkenntnissen von Greenpeace stellt die Ölförderung in der Arktis "ein unvertretbar hohes Risiko für die Umwelt dar und müsse verboten werden".

Auch Bärbel Höhn von den Grünen und Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses äußerte sich kritisch zum Öltransport: "Erdöl aus der Arktis hat in Deutschland und Europa nichts zu suchen. Ich kann nicht verstehen, warum der Erdölmulti Total den Türöffner für schmutziges Öl aus der Arktis hier in Europa spielt."

Greenpeace Proteste gegen geplante Ölbohrungen

Greenpeace protestierte im letzten September gegen geplante Ölbohrungen, indem die Organisation in der Petschorasee die Besetzung, der Ölplattform "Priraslomnaja" des Staatskonzerns Gazprom in Angriff nahm. Dabei wurden die Aktivisten festgenommen und wegen Piraterie angeklagt. Erst nach 70 Tagen wurden sie wieder freigelassen.