Erhöhtes Risiko für Schlaganfall bei älteren Menschen durch Psychopharmaka
Studien zeigten, für ältere Menschen, die Psychopharmaka nehmen, größeres Sterberisiko
Zwei Studien aus Großbritannien zeigen unabhängig voneinander, dass ältere Menschen, die bestimmte Psychopharmaka einnehmen, ein höheres Risiko haben einem Schlaganfall zu erliegen. Hierbei handelt es sich um Antipsychotika, die auch als Neuroleptika bekannt sind.
Die eine der Studiengruppen hatte dieses herausgefunden, wobei die zweite Gruppe ebenfalls feststellte, dass Alzheimer-Patienten, die diese Medikamente einnahmen, ebenfalls eine niedrigere Lebenserwartung hatte.
Ärzte sollen die Möglichkeiten vor einer Verschreibung von Psychopharmaka gut abwägen
Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei den Patienten in den Wochen, in denen sie die Medikamente einnahmen, häufiger die Schlaganfälle auftraten, so dass das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden um 73 Prozent höher lag, als in der Zeit ohne Medikamente. Demenzkranke waren dabei stärker gefährdet. Deshalb müssten die Ärzte den Einsatz dieser Medikamente abwägen, wie der Professor Martin Grond von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft sagt.
Dies ist auch die Meinung von den britischen Wissenschaftlern. Sie hatten 128 Patienten, die unter Alzheimer litten, ausgewählt, wovon ein Teil über ein Jahr die Antipsychotika erhielt und der zweite Teil nur ein Placebo. Danach verglichen die Wissenschaftler, wie viele dieser Senioren noch nach einem, zwei und drei Jahren lebten. Bei der ersten Kontrolle lebten noch 70 Prozent der ersten und 77 der zweiten Gruppe, aber danach gingen die Prozentzahlen drastisch auseinander, so beispielsweise nach zwei Jahren 46 Prozent gegenüber 71 und nach drei Jahren 30 zu 59 Prozent.
Man müsse somit schnellstens nach einem neuen Medikament suchen, denn oft verschreiben die Ärzte den älteren Menschen die Antipsychotika meistens bei starker Erregung, aggressivem Verhalten oder Sinnestäuschungen.