Essen in deutschen Kitas ist nicht ausgewogen genug

Von Heidi Albrecht
3. Juni 2014

Eine gesunde und vor allem abwechslungsreiche Ernährung wünschen sich alle Eltern für ihre Kinder. Traurig nur, dass in den meisten Kitas in Deutschland der Speiseplan zu einseitig ausfällt. Oftmals kommt zu viel Fleisch und viel zu wenig Obst und Gemüse auf die Teller der Kleinen. Gerade einmal ein Drittel der Kitas kocht heute noch selber.

Bertelsmann-Stiftung untersucht Essen in Kitas

All das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hervor. Insgesamt wurden 1.100 Kitas über ihren Speiseplan befragt. Heraus kam, dass gerade einmal in 12 Prozent der Kitas ausreichend Obst gereicht wird, nur 30 Prozent halten die empfohlene Menge an Fisch in der Woche ein und nur 19 Prozent servieren oft genug Salate und Rohkost. In 75 Prozent der Einrichtungen steht viel zu oft Fleisch auf dem Speiseplan.

Nur ein Drittel der Kitas bereitet das Essen frisch zu

Im bundesdeutschen Durchschnitt zahlen Eltern 2,40 Euro für eine warme Mahlzeit in der Kita. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hingegen ist überzeugt, dass mindestens 4,00 Euro pro Essen notwendig sind, um den Anforderungen einer gesunden und vor allem abwechslungsreichen Ernährung gerecht werden zu können.

Bundesweit müssten 750 Millionen Euro mehr für das Mittagessen in den Kitas ausgegeben werden, um eine gesunde Ernährung gewährleisten zu können. Derzeit beläuft sich diese Summe auf gerade einmal 1,8 Millionen.

80 Prozent der Kinder unter drei Jahren essen regelmäßig in der Kita zu Mittag. Bei den älteren Kindern sind es immerhin noch 60 Prozent. Ein knappes Drittel aller Einrichtungen bereitet das Essen frisch zu, 56 Prozent lässt es sich warm anliefern und weitere 7 Prozent greifen sogar auf Tiefkühlprodukte zurück.