EU-Kommission empfiehlt Aufnahme von Lettland in die Euro-Zone

Von Ingo Krüger
4. Juni 2013

Nach Estland (2011) ist Lettland der zweite baltische Staat, der den Euro erhält. Ein Gutachten der EU empfiehlt die Aufnahme des Landes in die Euro-Zone. Ab dem 1. Januar 2014 dürfen die Letten mit ihrer neuen Währung bezahlen.

Ursprünglich hatte Lettland den Euro schon 2008 einführen wollen, aufgrund der Finanzkrise den Antrag aber verschoben. Nun erfüllt das Land jedoch die Aufnahmekriterien. Neben Schweden und Irland hat es in der EU mit 2,7 Prozent die niedrigste Inflationsrate. Auch Haushaltsdefizit und Schuldenquote entsprechen den Anforderungen. Trotz aller positiven wirtschaftlichen Daten zählt Lettland neben Rumänien und Bulgarien aber zu den ärmsten Staaten Europas.

Allerdings betrachten einige Mitglieder der EU-Kommission die Entwicklung in Lettland mit großer Sorge. So könnten zahlreiche Großanleger aus den Staaten der untergegangenen Sowjetunion ihr Geld, das sie in Zypern angelegt hatten, in den Ostseeanrainer transferieren. Die formelle Aufnahme als 18. Mitglied der Währungsgemeinschaft ist jedoch erst nach einem Beschluss der Euro-Finanzminister im Juli 2013 wirksam. Als nächster Kandidat gilt der lettische Nachbarstaat Litauen, dessen Beitritt zur Euro-Zone 2015 erfolgen könnte.